Holzspielzeug für die Welt
Fast schon in Vergessenheit geraten ist das ehemalige Firmenimperium von Hans Wammetsberger (1904 bis 1967), der ab 1925 mit seinen „feinpolierten Holzspielwaren“ von Musterstadt aus die Welt eroberte.
Produzierte man anfangs noch einfache, bunt bemalte Klötze und Würfel aus Holz, folgten später sogenannte Bauwagen und Bauautos und ab 1954 die überaus erfolgreichen Baufix-Konstruktionsbaukästen. Produziert wurde das Spielzeug auf dem zwischen Loferer Weg, Wendelstein- und Sudetenstraße gelegenen Firmengelände. Die sich ständig verbessernde Konjunkturlage erforderte erstmal 1954 und dann 1969 einen Ausbau der Fabrikanlage mit neuen Werks- und Maschinenhallen. Ende der 1960er Jahre beschäftige das Unternehmen rund 100 ArbeitnehmerInnen und exportierte rund ein Drittel seiner Waren in 48 Staaten bis nach Japan und Malaysia.
Den weltweiten Erfolg verdankte man unter anderem einem ausgereiften Marketingkonzept: So war man jahrzehntlang auf Spielzeugmessen vertreten, organisierte einen „Tag der offen Tür“ auf dem Betriebsgelände oder präsentierte deutschlandweit unter dem Slogan „Bau fix mit baufix“ eine firmeneigene Wanderausstellung in den Spielwaren-Abteilungen der Kaufhäuser.
Die einzelnen baufix-Elemente wurden aus Buchen- und Ahornholz hergestellt – die Bretter wurden in übermannshohen Blöcken aufgestapelt und großflächig im Umkreis des Firmengeländes im Freien gelagert. Trotz Verbot waren die riesigen Lagerflächen übrigens für Kinder ein beliebter Ort zum Spielen. Nach dem Tod von Hans Wammetsberger führte seine Familie das Unternehmen bis 1980/81 erfolgreich weiter. Nach dem Verkauf im Jahr 1982 erfolgte ein Jahr später der Abriss der Fabrikanlagen. Neben den aktuell produzierten unterschiedlichen Konstruktionsspielzeugs-Varianten sind die Original-Baukästen als Vintage-Spielzeug noch vereinzelt im Internet erhältlich.