Der alte Feuerwehrschlauchturm
Ein Feuerwehrgerätehaus ohne hohen Turm, in dem Feuerwehrschläuche nach sorgfältiger Reinigung in der hauseigenen, vollautomatisierten Waschanlage zum Trocknen aufgehängt werden, wird man heutzutage kaum mehr finden.
In früheren Zeiten mussten die Schläuche nach Gebrauch selbstredend nicht weniger penibel gesäubert werden, damit sie weiterhin sicher und auch lange nutzbar waren. Die Musterstadter Wehr musste bis 1968 im alten Feuerwehrhaus, das 1910 vor der Amperkanalbrücke an der Straße nach Neu-Esting erbaut worden war, ohne Waschanlage und integrierten Schlauchturm auskommen.
Man behalf sich anderweitig. Gereinigt wurden die bis zu 15 m langen Schläuche mit Bürste und Schwamm im kalten Wasser des Schramlbachs neben bzw. im Amperkanal (respektive Mühlbach) hinter dem Gerätehaus. Eine ehemaliger Strommast, gestiftet von der Holzstofffabrik, lagerte zunächst einige Jahre beim Anwesen Neumaier (Hinterbeck), wurde dann zum Trockenturm umfunktioniert und im Juni 1934 aufgestellt. Die Gemeinde forderte zunächst eine Holzverschalung bis auf eine Höhe von 2 m. Im Juli 1951 wurde der Schlauchturm durch die Firma Höchendorfer eingezäunt. Wie unschwer zu erkennen, war der Standort ein beliebter Badeplatz für Kinder. Im Winter nutzen diese die leichte Anhöhe zur Kanalbrücke zum Rodeln.
Leider existiert nur diese Nahaufnahme vom alten Schlauchturm. Auf einer um 1933 gezeichneten Postkarte ist er an der neu erbauten Kanalbrücke und vor dem Kamin der ehemaligen Kartoffelschnapsbrennerei abgebildet .
Die Luftbildaufnahme von ca. 1940 zeigt den Turm in der linken unteren Bildhälfte am Zusammenfluss von Amperkanal und Schramlbach.