Kaufhaus Fritz
Seit knapp hundert Jahren beherbergt das 1962 neu erbaute Gebäude mit dem auffälligen grünen Farbanstrich in der Hauptstraße 56 unterschiedliche Einzelhandelsgeschäfte.
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts war hier die Familie Fritz mit einem kleinen Hof ansässig – Georg Fritz war auch Fischer, daher erhielt das Anwesen den Hausnamen „Beim Fischerpauli“. Sohn Mathias Fritz war von 1820 bis 1838 der erste Gemeindevorsteher von Musterstadt. Im Jahr 1922 gab die Familie die Landwirtschaft auf. Mathias Fritz IV. erwarb mit Gattin Albertine den im Anbau befindlichen kleinen Krämerladen Erl und eröffnete die „Kolonialwarenhandlung M. Fritz“. Der dritte große Gemischtwarenladen – nach Moritz Kahn und Sebastian Miller – wurde 1934 vergrößert, beim Fliegerangriff 1944 samt Lagerschuppen schwer beschädigt und 1953 erneut ausgebaut.
Im Scheunen-Anbau des Anwesens, der 1977 abgerissen wurde, waren während der NS-Zeit die NSDAP-Geschäftsstelle, danach die Polizeistation und später ein Architektur- und Zeichenbüro untergebracht. Um den gestiegenen Ansprüchen der Kundschaft gerecht zu werden, verwandelte Anton Fritz sein Kaufhaus Fritz in ein mehrstöckiges Wohn- und Geschäftshaus, in das ab 1977 wechselnde Lebensmittelketten, eine Fahrschule und ein Bioladen einzogen.